25m ein Atemzug in Moalboal

 

Die größten Wellen der Welt haben ein Gewicht von ca. 300 Autos. Da wird klar, dass Menschen Minuten lang unter die Wassermengen gedrückt werden und es sogar zu Knochenbrüchen kommt. Ihr könnt euch also vorstellen: Wellen haben sehr viel Kraft. Wer schon mal am Atlantik oder in einem andern Ozean schwimmen war, hat das vielleicht schon gemerkt. Eine Welle muss nicht mal hüfthoch sein, um dich umzuwerfen. Und jetzt stellt euch die Welle einfach mal etwas größer vor, dann könnt ihr euch denken, was passiert, wenn man hinfällt. Und wenn man dann fällt, wartet ein messerscharfes Riff nur 1.5m unter Dir. Auf dem Bild seht ihr mich bzw. mein Surfbrett. Gebrochen habe ich durch diese Gewalt auch schon mehr als nur ein Brett:

 

Auf genau solche Gewalten wollte ich mich vorbereiten, auf den Moment, wenn es mich nach unten drückt. Also nahm ich auf den Philippinen an einem Freedive-Kurs teil. Genauer gesagt auf der schönen Insel Cebu in Moalboal. Gleich in der Nähe befand sich auch ein wunderschöner Wasserfall, welchen ich mit Salome erkundete.

 

Wer findet mich hier in der Luft?

Nach dem wir die Umgebung erkundeten, ging der Freedive-Kurs los. In den ersten Stunden lernte man viel zur Theorie und bereits nach ein paar Übungen schaffte ich es, meine Luft über eine Minute anzuhalten. Bald ging es auch schon in das Wasser und ich hatte meine erste OpenWater Einheit. 

 

Und das im Paradies oder sollte ich sagen: im Reallife Aquarium:

Jeden Tag, den Salome und ich tauchen gingen, sahen wir eine atemraubende Unterwasserwelt. 

 

Von Nemos bis zu Doris.

 

Sogar Schildkröten sind täglich mit uns geschwommen. Wer findet Sie direkt vor Salome? Was auch verrückt war: kleine Fische essen die Algen vom Schildkrötenpanzer und schwimmen stundenlang mit der Schildkröte...

 

Das Freedivecenter war direkt neben einem Tauchgrund voller Sardinen. Und mit voll meine ich auch voll. Soweit das Auge reichte war ein großer schwarzer Fleck. Doch als man näher kam, sah man, dass es sich um Millionen Fische drehte. Sardinenschwärme wie man sie nur aus “Findet NEMO” kennt.

 

Nach 3 Tagen Freedive-Kurs versuchte ich mich dann an meinem PR (Personal Record).

MEIN ZIEL: 20 m

 

Nach 4 min Atemübung und einigen Probetauchgängen ging es los. Mit meinen ersten Flossenschlägen tauchte ich hinein in die Tiefe. Anfangs waren meine Bewegungen stärker, um Geschwindigkeit aufzunehmen. Ab ca fünf Metern Tiefe ging ich in den freien Fall über und ich glitt nur noch in die Tiefe. Ich versuchte, jede Bewegung einzustellen, um so wenig wie möglich Luft zu verschwenden. Nach ca 20 sec erreichte ich 13m und es wurde immer dunkler. Die Silhouetten der anderen Taucher an der Oberfläche verschwanden! Und ich war immer noch tief im Ozean, doch weiter ging es. Ich merkte langsam, wie ich den Drang hatte, zu atmen, doch es waren noch 2 m bis zur 20 m Marke. Ich wusste jedoch, dass es noch nicht vorbei war. Man lernte, es ist alles nur Kopfsache und Sauerstoff hat man noch mehr als genug. Der Drang zum atmen wird durch den geringen Kohlenstoffdioxidgehalt ausgelöst. Ich dachte an die Worte der Lehrer und glitt weiter in die Tiefe. 30sec waren nun rum und ich war bereits tiefer als 20m. Die Oberfläche war nun kaum noch zu sehen.

 

Und plötzlich war die Leine zu Ende. Ich befand mich in 25m Tiefe und das nur mit einem Atemzug. Hoch musste ich natürlich auch noch. Als ich nach oben schaute sah ich kaum noch das Sonnenlicht. Nur ein tiefes Blau war noch zu erkennen. Langsam fing ich wieder an, mit den Flossen zu schlagen und ich glitt nach oben und genoss das Gefühl der Tiefe. Nur mit den geringsten Flossenbewegungen stieß ich mich nach oben….

 

Meine Luft wurde knapper und knapper, aber ich wusste, dass es trotzdem machbar ist. Umdrehen konnte ich sowieso nicht. Nach insgesamt 1.30 min kam ich endlich wieder an der Oberfläche an und das mit viel mehr Selbstvertrauen an meine Lungen und die, meine Fähigkeit des Luftanhaltens. Versucht es doch mal selbst. Wenn ihr euch anstrengt, schafft ihr es auch länger als eine Minute und das ohne Übung... Ich habe nach 3 Tagen Übung sogar meine Luft für 3 min angehalten.

nun bin ich vorbereitet auf 8 Monate surfen.


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